Fondation Moilliet, Reservoirweg 15, 4123 Allschwil
Peter Moilliet
Besuch bei der Fondation Moilliet in Allschwil.
Eva Moilliet, Tochter von Peter Moilliet, wird uns durch den Garten führen, das Atelier und die Katakombe zeigen.
Peter Moilliet hat nach dem Abschluss einer Steinhauerlehre und der Allgemeinen Gewerbeschule Basel (heute: Schule für Gestaltung) Weiterbildungen bei namhaften Zürcher Bildhauern absolviert und war Mitbegründer der Basler Künstlergruppe „Kreis 48“. Peter Moilliet 95 Jahre alt und ist 2016 gestorben.
Hirte mit Hund, 1967
Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, 4001 Basel
Jakob Engler
Jakob Engler ist mit zwei Skulpturen im öffentlichen Raum in Binningen im Schlosspark und an der Hauptstrasse (Post) präsent. Der Kunstverein Binningen gratuliert dem Künstler zum 90. Geburtstag und besucht ihn in der Galerie Eulenspiegel in Basel.
Jakob Engler ist gelernter Holzbildhauer mit Weiterbildungen an der Kunstgewerbeschule Basel und an der Ecole des Beaux-Arts in Paris. Seit den 50er Jahren arbeitet er in Ateliers in der Region Basel, zuletzt in Therwil und seit 1988 im kalalanischen Ullastret.
freier Eintritt, Anmeldung erforderlich
Skulptur von Jakob Engler im Schlosspark Binningen
Rheinfelderstrasse 45 in Sissach
Atelierbesuch bei Rudolf Tschudin
Nach einer Lehre als Metallbauschlosser und anschliessenden Berufsjahren besuchte Rudolf Tschudin die Schule für Gestaltung in Basel. Dort entwickelte er die Liebe zum Spielerischen und der strengen Ordnung im Gestalterischen. Für Tschudin ist experimentieren ein wichtiger Bestandteil des künstlerischen Prozesses, in dem er sich ein Spielfeld schafft und oft auch Witziges findet.
„Kunst braucht keine Erklärung aber Raum und Zeit“
Tschudins Entwürfe entstehen direkt aus dem Material. Volumen in Blech, Objekte, Kugeln, Knochen, aber auch Installationen und Symposien zeigen die Vielfalt seiner Werke, die meist im urbanen Raum, in der Landschaft oder auch in Fabrikhallen in einem neuen Kontext ihre Wirkung entfalten.
Auch in Binningen finden wir einige Werke, so auf dem Dorfplatz beim Margarethenschulhaus und auch in Privatgärten.
Anmeldung: bis am 30. August 2019
„L’arte è realtà costruttiva, conceptia correttamente e realizzata con amore“ Luigi Nervi
"Leben" von Rudolf Tschudin, Skulpturenstrasse 1987, 25 Jahre Kunstverein Binningen
St. Alban-Tal 39 in Basel
Konstruktive Kunst in den Editions Fanal Basel
1966 wurde das nahe am Rhein gelegen Atelier Fanal durch Marie-Thérèse Vacossin, einer in Basel lebenden Pariser Künstlerin und dem Künstlerkollegen Marcel Mazar gegründet. Unter den Dächern einer alten Papiermühle nimmt Fanal heute ca. 500 m² ein und umfasst Serigrafie (Siebdruck) und Radierung. Sechs Personen arbeiten dort. Ein Ausstellungsraum ermöglicht die Präsentation von Originalwerken konstruktiver Künstler. Ziel von Fanal ist es, Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit zu geben, mit dem Druckhandwerker in einer entspannten Atmosphäre direkt zusammenzuarbeiten. Die Erfahrungen des Druckers erlauben ihnen, mit den vom Medium gebotenen Möglichkeiten zu experimentieren. Bis heute wurden Werke von mehr als 77 Künstlern / Künstlerinnen verlegt. Um den exklusiven Charakter der Drucke zu sichern, bleiben die Auflagen stets beschränkt. Die von Fanal verfolgte Richtung ist die konstruktive Kunst, ein Kunststil, der nie von der Strenge und Genauigkeit der Konstruktion abweicht. Die einzige Referenz des Werkes liegt in sich selbst, im Charakter seiner eigenen Elemente.
Wir besuchen die neue Ausstellung und Retrospektive der 90-jährigen Marie-Thérèse Vacossin, die seit 1966 ununterbrochen in den Editions Fanal arbeitet.
Marie-Thérèse Vaccosin
Cytelle V, 54 x 54 cm, 1999
Hinterdorfstrasse 10 in Schönenbuch BL
Atelierbesuch bei René Küng
Der Künstler René Küng, aufgewachsen in Allschwil und nach Stationen wie Steinmetzlehre, Lehrer für Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule Basel und ausgedehnten Reisen als Kunstschaffender etabliert, ist vielen durch die Himmelsleiter am Theater Basel vertraut. Mit anspruchsvollen tiefgründigen künstlerischen Ideen verblüfft er die Betrachter. Seine Werke finden Bewunderung und Interesse weit über unsere Region hinaus. Wir sind eingeladen, einen Blick in sein Atelier in Schönenbuch zu werfen.
Wer die Ausstellung im Klostergarten Dornach erleben durfte, konnte sich der Magie der Grossskulpturen des Künstlers kaum entziehen. Eindrucksvoll ist es, aus seinem Mund zu erfahren, wie er seine Werke schafft, ob klein oder gross, sublim oder mächtig. So etwa die spiralförmige Skulptur Alpha & Omega auf dem Vorplatz der Klosterkirche Dornach, die durch eigenhändiges Biegen der sechs Zentimeter dicken Eisenstangen durch den Künstler entstand. Auch die Arbeit im Steinbruch ist ein festes Ritual. Am Anfang steht immer die Idee. Warum ein Werk α und Ω, warum steigt eine Arbeit in einem bestimmten Winkel aus dem Boden? Küng offenbart uns alte Geheimnisse. Anlässlich des Besuchs im kleinen Atelier des Bildhauers können Arbeiten im Entstehungsprozess betrachtet werden, die Teilnehmenden erwartet ein spannendes Gespräch mit Rene Küng über sein Werk.
Anmeldung bis am 27. August
Mondsteinleiter
Auf dem Wolf 5, 4052 Basel
Atelierbesuch bei Nora Vest
Nora Vest arbeitet seit längerem mit fotografischen Mitteln und verwebt verschiedene eigene Fotografien zu neuen Bildern. Sie arbeitet mit verschiedenen Schichten, die neue Bedeutungsebenen erschliessen. Da ist sowohl klar Erkennbares, wie auch Unklares vorhanden. Das Bild lädt zu einer Reise ein, wo immer wieder Neues entdeckt werden kann. Es soll Fragen aufwerfen und zu Gedanken anregen. Die Bilder sind oft sehr farbig und setzen ein Gegengewicht zu all dem Grauen und Dunklen.
Seit einigen Jahren spielen installative Arbeiten, die sich mit Ort und Raum auseinandersetzen eine immer grössere Rolle. Zum Thema Wasser machte sie schon verschiedentlich Installation: Bilder im Wasser oder auf dem Wasser oder sie nahm Wasser quasi in den Raum. Neben Bildern und Installationen, kreiert sie auch Skulpturen, Objekte, Stoff. Mit ihren bedruckten, farbigen Kleidern trägt sie auch ihre Kunst in den Alltag und belebt ihn.
Anmeldung bis am 6. Januar 2018, Teilnehmerzahl begrenzt!
Projektraum M54, Mörsbergerstrasse 54, Basel
Atelierbesuch bei Sue Irion
Sue Irion bezieht ihre Bildmotive aus dem Alltag, aus der Gegenwart. Sie erzählt uns keine Geschichten, sondern sammelt vielmehr Fragmente, die in den Köpfen der Betrachter zu eigenen Geschichten werden können. Hier schlenderte eben noch ein Mann fast wie in einer Traumwelt durch die Vororte einer Riesenstadt und auf dem nächsten Bild versinkt er in der Leere.
Die monochrome Farbigkeit der Bilder von Sue Irion steht im Gegensatz zu den oft auf der Basis von bewegten Bildern entstandenen Ikonographien. Zusammen erzeugen beide eine Schwingung und evozieren eine Atmosphäre, die dem Surrealen nahe steht. Geschwindigkeit, das Hier und Jetzt spielen in Sue Irions Arbeiten eine wichtige Rolle; das Wahrnehmen des Moments, der von der Kamera eingefangen wird und so an Vergänglichkeit verliert, wird zum zentralen Motiv. Gleichzeitig kreisen die Arbeiten von Sue Irion um die Frage der Wichtigkeit der Wahrnehmung und um das Bewusstsein in der Kunst und ebenso im Alltag.
Das Festhalten von Momenten wird verstärkt durch die Übertragung der mit der Kamera „eingefangenen“ Bilder auf den Träger Leinwand, nicht in Form von reiner Malerei sondern mit einer Technik, die auf einer Fotoemulsion basiert; lichtempfindliche Substanzen und Fotonegative mischen sich zu einer Struktur, die malerisch wie auch fotografisch ist, zu einer Zwitterkonstellation sozusagen.
Anmeldung erforderlich bis 01.11.2016, Teilnehmerzahl beschränkt
Teilnahme kostenlos
boardwalk (2014)
Fotoemulsion auf Baumwolle
Florenzstrasse 1, 4053 Basel
Atelierbesuch bei Renate Buser
Die Fotografin und Künstlerin Renate Buser hat sich einen Namen geschaffen mit neuen Sichtweisen an uns vertrauten Orten. Bereits 1992 hat der Kunstverein Binningen im Rahmen von Vorsicht Kunst mit Renate Buser zusammengearbeitet. Das Werk hiess "Déja vu" und wurde prominent am Hochhaus beim Kronenplatz gezeigt, siehe Foto rechts. Wir sind gespannt, die aktuellen Arbeiten der Künstlerin kennenzulernen und freuen uns auf den Austausch.
Den Atelierbesuch bei Renate Buser kombinieren wir mit einem Apéro und einer Führung durch das Dreispitz-Areal. Der Kunsthistoriker Thilo Richter führt uns durch den Wandel des Dreispitz und zeigt die Zusammenhänge auf.
Atelierbesuch und Führung: Mitglieder CHF 25.- / Gäste CHF 35.-
Atelierbesuchoder Führung: Miglieder CHF 15.- / Gäste CHF 20.-
Der Atelierbesuch ist ausgebucht !
Déja Vu, 1992 Vorsicht Kunst, von Renate Buser und Ursula Gillmann
Hochhaus am Kronenplatz in Binningen
Veranstalter Kunstverein Binningen
Blauenweg 7, 4102 Binningen
Atelierbesuch bei Gabriella Gerosa
Können Sie sich vorstellen, wie das Atelier einer Videokünstlerin aussieht ? Gabriella Gerosa wird uns in ihrem Atelier empfangen, Kostproben ihrer Arbeit zeigen und schildern, wie sie ihre Projekte vorbereitet. Nach ihrem Bildhauerstudium an der Schule für Gestaltung in Basel hat sich Gabriella Gerosa der Videokunst gewidmet. Ihre Kunst könnte man als „Malen mit der Kamera“ beschreiben. Sie bereitet ihre Projekte akribisch vor, sie benützt die Lichtführung subtil, präzis und sehr bewusst, aber auch sehr feinfühlig. Sie versetzt uns als Zuschauer in eine zeitlose Welt der Langsamkeit und der Detailliebe. In ihren Werken zeigt sie, dass Stillleben oder Portraits auch überzeugend in der Videokunst eingesetzt werden können. Spannend sind auch immer wieder Anspielungen an die grossen holländischen oder impressionistischen Meister der Malerei.
Gabriella Gerosa hat 2013 den Kunstpreis der Keller-Wedekind-Stiftung erhalten. Dieser Kunstpreis wird an Schweizer Kunstschaffende vergeben, die im Bereich der zeitgenössischen gegenständlichen Kunst Herausragendes erbracht und geleistet haben. Sie lebt und arbeitet in Binningen.
Die Veranstaltung ist ausgebucht !
Petersgraben 52, Basel
Atelierbesuch bei Gido Wiederkehr
Mit seinen geometrischen Bildordnungen knüpft Gido Wiederkehr an die Tradition der konkreten Kunst an, unterscheidet sich aber in gewissen Aspekten. Seine Arbeiten folgen eigenen Gesetzen und entstehen ohne Anlehnung an Naturerscheinungen. In seinem Werk herrscht weniger der sachlich-konstruktive Charakter vor, als vielmehr auch emotionale Aspekte zum Tragen kommen. Es geht offensichtlich um den Farbausdruck und dessen Empfindung. Die geometrische Ordnung schafft eine Voraussetzung dafür, dass die Kraft der Farbe sich voll entfalten kann. Sie entsteht nicht auf dem Reissbrett und lässt sich auch nicht auf arithmetische Regeln zurückführen. Vielmehr spielen Intuition und subjektive Farbwahl im schöpferischen Prozess eine zentrale Rolle. Wichtig sind dem Künstler das Erspüren der Farbwirkung und das spielerische Erproben von vorgegebenen Systemen. Seine Werke zeugen genauso von gedanklicher als auch von sinnlicher Autonomie. Faszinierend ist der Reichtum an Farbnuancen und die grosse Leuchtkraft seiner Bilder.
(Text von Iris Kretzschmar, Kunsthistorikerin , lic. phil., Basel)
Von 1982 – 2006 Lehrauftrag an der Hochschule für Gestaltung, Basel
Anmeldung bis Freitag, 16. Mai 2014
Teilnehmerzahl beschränkt!
Alters- und Pflegheim Schlossacker
Hohlegasse 8, Binningen
Künstlergespräch
Gespräch mit dem Künstlerduo Claudia & Julia Müller
Moderation: Bernadette Hauert, kulturelles.bl
Das Basler Künstlerduo Claudia & Julia Müller haben im Foyer des neu eröffneten Alters- und Pflegeheim Schlossacker im Rahmen einer Kunstintervention das Keramikrelief „Ficelle“ realisiert.
Kurt Schwitters, Henry Moore und vor allem Hans Arp inspirierten die Künstlerinnen, mit dem Relief zu arbeiten. Auf den 12 Metern Wandlänge erstreckt sich eine kordelartige Linie aus Keramik mit einem Durchmesser von 10 cm, die im Verlauf in der Dicke variiert. Die einzelnen Segmente erhalten durch die Glasur eine Farbigkeit, die sich in einer bestimmten Abfolge abwechselt.
Die heitere Keramikschnur beginnt auf einer Seite und endet nach mehreren Schlaufen auf der anderen Seite. So könnte sie von einer bestimmten Perspektive aus wie ein Gesicht betrachtet werden, oder sie löst sich wie ein mäandrierendes Flüsschen aus der Wand heraus. Oder man nimmt eine einfach kringelnde, abstrakte Zeichnung wahr.
Bernadette Hauert, kulturelles.bl, wird im Gespräch auf das Werk und das Schaffen des erfolgreichen Künstlerduos eingehen. Wir freuen uns auf spannende Begegnungen.
Im Anschluss laden wir Sie herzlich zum Apéro ein.
Eintritt frei
Claudia & Julia Müller, Ficelle, Ausschnitt Kermikrelief 2013
Galerie Carzaniga, Gemsberg 8, Basel
Samuel Buri
Samuel Buri führt durch seine Ausstellung in der Galerie Carzaniga
Obwohl in Täuffelen (BE) geboren, ist Samuel Buri wie kein anderer Künstler mit Basel verbunden. Schon 1948 zieht die Pfarrersfamilie nach Basel, wo der junge Künstler sein Rüstzeug in der Gewerbeschule bei Martin Christ holt. Nach Stationen im Ausland u.a. in Paris und im Burgund arbeitet der Künstler ab Mitte der 70-er Jahre in Basel sowie in seinem Zweitatelier in Habkern (BE). Buris Werk umfasst Leinwandbilder, Wandmalereien, Glasfenster, Mosaike, Aquarelle und Lithografien. Er will durch das Zusammenspiel von Farbe und Form das Auge herausfordern und es im Sinne von Matisse’ „Joie de vivre“ erfreuen. Landschaften, Bäume, das Atelier, Kirchen, Blumen- und Früchtestillleben sowie Portraits sind prägende Sujets. Zentrale Themen sind Natur und Bildillusion, der Malakt, der Maler. Spektrale Farbigkeit, Kombinationen von komplementären Farbpaaren, serielle Variation der Farbe, Gegenüberstellung von geometrischen und organischen Formen und der Hang zum Ornament sind charakteristisch. Die Arbeit in Serien, die Kombination von verschiedenen Stilelementen und zu verschiedenen Zeiten, Bereichen und Ebenen gehörende Motive sind typische Merkmale in Buris Werk.
Die Führung ist leider schon ausgebucht.
Samuel Buri
Atelier Claudia und Julia Müller, Gärtnerstrasse 50, 4057 Basel
Atelierbesuch bei Claudia und Julia Müller
Claudia und Julia Müller (*1964 und 1965 in Rümlingen BL) haben ihre Ausbildung vorerst getrennt in Kursen im In- und Ausland absolviert und arbeiten seit 1992 gemeinsam in ihrem Atelier in Basel. Ihr Werk entwickelte sich aus der Zeichnung auf Papier und eroberte ab Mitte der 90-er Jahre den Raum. Riesige Wandzeichnungen verwandeln in Kombination mit Collagen, skulpturalen Objekten, Video oder Alltagsgegenständen die Ausstellungsräume in vielschichtige Erzählräume. Ausgehend von einem Fundus an medialen Bildern und Fotos haben sie ein Oeuvre entwickelt, das humorvoll und kritisch zugleich kulturelle Kontexte untersucht und Fragen nach den Mechanismen von Identitätsbildung und Prägung stellt. Dabei geht es stets um Beziehungen, Posen und Rollenspiele, um die Annäherung an den Anderen. Die Künstlerinnen schaffen mit einem anthropologisch sensibilisierten Blick bühnenartige Inszenierungen, in denen sich die menschliche Sehnsucht nach naturnahen Spiel- und Lebensformen spiegelt.
Das erfolgreiche Künstlerpaar absolvierte bereits zahlreiche Ausstellungen in bedeutenden Museen im In- und Ausland und gewann mehrere Preise, 2004 den Kunstpreis Baselland, 2011 den Kunstpreis der Basellandschaftlichen Kantonalbank.
Anmeldung bis 12. Juni 2012, Teilnehmerzahl beschränkt
Claudia und Julia Müller
Amselstrasse 11 und 13, 4059 Basel
Doppel-Atelierbesuch
Atelierbesuche bei der Kunstmalerin Maria Rolly
und der Künster-Forscherin Kathrin Spring
Geboren 1925 in Basel verbrachte Maria Rolly ihre Jugend im Tessin und Baselland und absolvierte eine kaufmännische Ausbildung. 1965 begann sie als Autodidaktin zu malen und nimmt seither regelmässig an Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil. Ihre gegenständlichen farbfrohen Gemälde zeugen von einer hohen Sensibilität und sind voller Poesie. Höhepunkte ihres Schaffens waren eine Ausstellung im Musée d’Art Naif Max Fourny, Paris und 1993/94 die Gestaltung eines ganzen Raumes in der Kunsthalle Basel auf Einladung von Dr. Thomas Kellein.
Ganz anders die Künstlerin Kathrin Spring. Auch sie startete ihre Ausbildung als Malerin in der Schule für Gestaltung, Basel und leitete lange Zeit eine Malschule. Ab 1998 geht die Künstlerin eigene Wege: Sie begann Farben aus Pflanzen als Malmittel zu erforschen und Farbpigmente eigenhändig aus Blüten und Rinden im Labor unter Zusatz von Metallsalzen zu gewinnen. Sie erhält so eine erstaunliche Vielfalt an Nuancen wie beispielsweise Rottöne aus Birkenrinde oder Gelbtöne aus Färber-Ginster. Diese Farben dienen ihr als Grundlage für zarte Bilder, welche eine wohltuende Ruhe ausstrahlen.
"Carolath's Huus", Maria Rolly
Kathrin Spring
Haltingerstrasse 36, Basel
Atelierbesuch bei Silvia Bächli
Es freut uns sehr, Ihnen dieses Jahr einen Atelierbesuch bei der Basler Künstlerin Silvia Bächli (*1956) anbieten zu können. Ihr Werk ist von überregionaler und internationaler Bedeutung. 2007/08 widmete ihr das Centre Pompidou in Paris eine grosse Ausstellung und 2009 bespielte sie den Schweizer Pavillon an der Biennale von Venedig.
Silvia Bächli arbeitet mit der Zeichnung, deren lange Tradition sie auf mögliche gegenwärtige Verfassungen befragt. In den jüngeren Arbeiten sind Farbtöne hinzugekommen und zeigten bislang unbekannte Nuancen.
Ihr zeichnerisches Werk hat Frau Bächli in wechselnden Formaten und Techniken über drei Jahrzehnte hin kontinuierlich entwickelt. Zeichnen ist für sie eine Bewegung des Sehens, der leisen Abweichungen und Verschiebungen im Gravitationsfeld ungerichteter Aufmerksamkeit auf Dinge und Traumnahes. Dabei ereignen sich nicht nur malerische Momente, oft scheint auch ein filmischer Blick auf Körper, Dinge und Landschaften, Gesten, Strukturen oder Verläufe wie angehalten einzufangen.
studio view 2008, Foto: Silvia Bächli
Atelierbesuch bei Snues A. Voegelin
Snues A. Voegelin ist in Riehen aufgewachsen und besuchte die Hochschule für Gestaltung in Basel. Seit 1973 ist er freischaffender Künstler; im Zentrum seiner Tätigkeit steht die Malerei. Die Vielzahl seiner Bilderzyklen legen davon Zeugnis ab. Werkaufenthalte in Frankreich, Deutschland, Kanada und Italien haben sein Schaffen bereichert und seine Kreativität angeregt, so auch zu Arbeiten mit Glas, Holz und Metall zur Erschaffung von Skulpturen. Dank seiner Vielseitigkeit und Neigung zu interdisziplinärem Arbeiten wird er auch zum Illustrieren für Printmedien, Entwerfer von Bühnenbildern und zur künstlerischen Gestaltung von Bauwerken engagiert.
Voegelins Interesse für andere Kunstrichtungen wie Musik, Tanz und Literatur prägt sein Werk. So beschäftigt er sich seit 1991 intensiv mit Kompositionen, mit Musiktheorie und Poesie. Einige seiner Gemälde basieren z. B. auf Gedichten von Paul Celan oder Kompositionen von Rossini, Mozart, Strawinsky oder Strauss. In den letzten Jahren inspirieren ihn zeitgenössische Musiker wie der Riehener Komponist Jacques Wildberger, Freddy Mercury, Wolfgang Rihm, Luigi Dallapiccola, Bruno Maderna, Luigi Nono oder Helmut Lachenmann.
Künstlerhaus Mörsbergerstr. 54/ H.H., 4057 Basel
Atelierbesuch bei Helen von Burg
Die Kunstmalerin Helen von Burg stammt aus Fribourg/ i.Ue. und absolvierte von 1977 - 79 eine künstlerische Ausbildung an der Schule für Gestaltung, Basel. Danach durchlief sie am Theater Basel eine Lehre als Kulissenmalerin, was ihr weiteres Werk stark geprägt hat. In Studienaufenthalten in Mailand und Rom vertiefte sie diese spezielle wie auch die allgemeine Kunstrichtung und beteiligt sich seit Mitte der 80-er Jahre an Ausstellungen im In- und Ausland. 1988 erhielt sie den Kunstpreis der r&m Bleylerstiftung Basel.
Farben in ihrer Schönheit und im Zusammenwirken aufeinander sind das prägende Element im Schaffen der Künstlerin. Sie selbst sagt zu ihren Serien von Klangbildern, in welchen Farbstreifen vertikal oder horizontal gesetzt sind, das Eigenleben der Farbe befreie diese vom Anspruch, etwas anderes darzustellen als sich selbst. Folgerichtig erstellt sie auch Farbkonzepte für Architekten und malt auch grossformatige Bilder, in denen Farben man beinahe physisch eintauchen kann.
Atelier Francis Béboux
Atelierbesuch bei Francis Béboux
Der 92 jährige Metallplastiker Francis Béboux stellt sein Lebenswerk vor
„Nichts macht mich glücklicher in der Arbeit, als meine Gefühle preiszugeben! Pröbeln, versuchen, riskieren, erfinden ist meine grosse Passion. Konstruieren, aufbauen zu einer seelischen Empfindung sind immer meine Wünsche, mein Glaube. Ich lasse mich ohne grosse Skizze von meinem Inneren führen.“
Mit diesen Worten beschreibt Francis Béboux seinen eigenwilligen Weg vom einfachen Briefträgersohn zum versierten Metallkünstler. 1915 in Neuallschwil geboren, weckte bereits als Junge das Zuschauen in einer Schreinerei, einer Spenglerei und einer Autoreparaturwerkstatt sein handwerkliches Geschick und er entwickelte sich alsbald zum Maler, Bildhauer und ab etwa 1960 zum versierten Metallplastiker. Aus eigener Kraft, durch Selbststudium und ständiges Arbeiten bildete er sich weiter, erwarb sich Anerkennung. Seine unzähligen kleinen und grossen Werke sind von einer beeindruckenden Urwüchsigkeit. Béboux arbeitet von innen nach aussen, beginnend im Kern. Seine Kunst hat sakralen Charakter, im innersten Gehalt sind ihre Motive in Metall geschweisste Ikonen.
1995 wurde Francis Béboux der Allschwiler Kulturpreis verliehen.
Treffpunkt: Narzissenweg 2, Allschwil
Aula Margarethenschulhaus, Binningen
Atelierbesuch einmal anders: Monica Studer und Christoph van den Berg
Die bekannten Videokünstler Monica Studer (*1960) und Christoph van den Berg (*1962), welche seit 1990 in Basel gemeinsam leben und arbeiten, präsentieren Arbeiten mit neuen Medien und stellen dabei die ungeahnten Möglichkeiten dieser neuen Techniken für den künstlerischen Ausdruck vor.
Monica Studer und Christoph van den Berg
Leuengasse 4, 4057 Basel
Atelierbesuch bei Thomas Ritz
Für den Kunstverein ist Thomas Ritz kein Unbekannter, hat er doch schon vor Jahren mit seinem Atelier für visuelle Gestaltung das Logo
des Vereins kreiert und im vergangenen Jahr für den Musikzyklus „Binningen klingt“ den prachtvollen farbigen Flyer und die Eintrittskarten geschaffen. Hauptberuflich jedoch ist Thomas Ritz freischaffender Künstler und hat von 1982 – 87 eine Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung, Basel absolviert. Seither lebt und arbeitet er in Basel und hat an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen teilgenommen. Nebst mehreren Ankäufen erhielt er 1999 den Kleinbasler Kunstpreis .
Thomas Ritz malt zur Hauptsache in Oel, sucht aber stets nach neuen Techniken wie etwa Oel und Kreide auf Wachs oder auf Glas. Er arbeitet mit Symbolen, Zeichen und Motiven, die er aus den verschiedensten Quellen holt. Er verbindet Gegenständliches mit Abstraktem; dem Betrachter seiner oft grossformatigen Werke erscheinen die Bilder wie ein Geheimnis. Da ein Kopf, dort eine Hand, losgelöst vom Körper, oder ein paar Buchstaben im Raum. Die Bilder strömen eine Ruhe aus und haben dennoch etwas Unheimliches an sich; der Mensch in seiner Zerrissenheit ist sein beherrschendes Thema. Ein Zitat des Basler Publizisten Roland Merk mag das Werk Thomas Ritz etwas näher verdeutlichen:
„Wie Rätsel sprechen einen die Bilder Thomas Ritz an, und wie Rätsel geben sie auch die Richtung ihrer Lösung, doch wer da glaubt, ein für allemal ein Bild verstanden zu haben, geht fehl an der konstruktiven Offenheit dieser Werke. Immer wieder von neuem fordern sie den Betrachter heraus, immer wieder von neuem kehren sie ein anderes Gesicht hervor – doch genau dies ist eine der Zentralen dieses Qeuvres: Der Künstler deutet die Dinge und Sachverhalte nur an, er reisst sie aus dem gewohnten Lebenszusammenhang und bringt sie in eine neue Konstellation. Die versammelten Details und ikonographischen Anspielungen schiessen in ein Ganzes über, das mehr als seine Teile ist. Die Bilder gewinnen so ein eigenes Leben, eine zweite Natur. Sie beginnen unter den Augen des Betrachters leibhaft zu oszillieren zwischen Angedeutetem und ihrem Ueberschuss - sie schlagen, um es mit einem schönen Ausdruck Theodor W. Adornos zu sagen, selbst die Augen auf.“
Atelier von Thomas Ritz